Colors Of Schwarzwald – die Farben des Schwarzwalds
"Es gibt Hellgrün. Und es gibt Dunkelgrün. Und Moosgrün. Und Grasgrün.
Und Farngrün. Und Absinthgrün, Algengrün, Aloegrün, Amazonasgrün, Ampelgrün, Apfelgrün, Berggrün, Blassgrün, Blattgrün, Blaugrün, Drachengrün, Dschungelgrün, Echtgrün, Efeugrün, Erbsengrün, Fichtengrün, Flaschengrün, Frühlingsgrün, Gefängnisgrün, Gelbgrün, Giftgrün, Grasgrün, Goldgrün – auch Grüngolden, Gurkengrün, Heugrün, Irischgrün, Jadegrün, Jägergrün, Khaki, Kiwigrün, Knallgrün, Krickentengrün, Krokodilgrün, Kupfergrün, Laubgrün, Leuchtgrün, Lichtgrün, Limonengrün, Lindgrün, Lodengrün, Maigrün, Meergrün, Metallischgrün, Militärgrün, Minzgrün, Neongrün, Nilgrün, Opalgrün, Olivgrün, Pastellgrün, Petrolgrün, Pistaziengrün, Quietschgrün, Rasengrün, Rauschgrün, Schattengrün, Schilfgrün, Schimmelgrün, Seegrün, Sittichgrün, Smaragdgrün, Spinatgrün, Stachelbeergrün, Steingrün, Tannengrün, Türkisgrün, Verkehrsgrün, Waldgrün, Waldmeistergrün, Waschgrün, Wiesengrün, Wipfelgrün, Zeisiggrün.
In den letzten Wochen bin ich oft durch den Wald spaziert. Das heißt, für jemanden, der nun schon seit einigen Jahren in Berlin lebt (höchste Erhebung 120 Meter über Null): Ich bin gewandert.
Wobei sich das Gefühl zu wandern bei mir weniger mit der Dauer des Unterfangens einstellte, ich war jeweils wenige Stunden unterwegs, mit dem Auf- und Abstieg und dem bei mir damit verbundenen beschleunigten Herzschlag, Keuchen und Schweißausbruch. Keine Sorge, ich bin gesund, nur durchs norddeutsche Tiefland dem Auf und Ab der Landschaft entwöhnt.
Wie ich also keuchend im Wald stehe, stelle ich fest, dass der Schwarzwald gar nicht schwarz ist. Das ist wohl keine neue Beobachtung. Dennoch, für mich als Wahlberliner, der die 50 Grautöne des Berliner Winters unterscheiden kann, ist die Vielfalt an Grün im Schwarzwald mehr als nur bemerkenswert und beinahe überfordernd. Gerade jetzt, wo der Schwarzwald eher ein Regenwald zu sein scheint, sprießt und treibt und wächst und wuchert es überall in den schönsten und unterschiedlichsten Farben Grün. Um dieser Herr zu werden, habe ich also recherchiert.
Die obige Liste ist ein Auszug meiner Ergebnisse. Und sie bereitet mir größtes Kopfzerbrechen.
Blattgrün – was soll das für ein Grün sein? Hier gibt es abertausende Blätter von den unterschiedlichsten Pflanzen und in den facettenreichsten Grüntönen!
Ebenso verhält es sich mit den Bezeichnungen wie Gras-, Rasen, Wald- oder Wipfelgrün – diese Grüntöne ändern sich doch im Jahresverlauf! Haben Sie schon mal den „Rasen“ in Berliner Parks im Sommer gesehen? Mein Vorschlag dafür: „zerlegen Gelb“.
Drachengrün ist wiederum schlecht zu verifizieren.
Und so könnte ich ewig weitermachen. Nun habe ich einen furchtbaren Verdacht: Die Sprache reicht dem Grün nicht aus.
Man muss es also mit den eigenen Augen sehen.
Bis zum nächsten Mal, Tim Holland“
Mit freundlicher Genehmigung von Autor Tim Holland und Reiff Medien, aus Reiff Medien, Offenburger Tageblatt-Schwarzwald-Zeitung vom 17.05.23, „Stadtschreiber-Tagebuch“, Tim Holland.
Tim Holland aus Berlin ist der 38. Hausacher Stadtschreiber. Ihm wurde das Stipendium für Lyrik und Prosa des Hausacher Leselenzes zugesprochen.
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Ich wollte erst nur die verschiedenen Grüns zitieren, aber dieser Text hat es verdient als Ganzes zitiert zu werden. Tim Holland trifft genau die Worte, die ich selbst nicht habe, ich spreche lieber mit meinen Bildern. Ich finde es wunderbar, wie er beschreibt, wie er die Landschaft in meiner Heimat entdeckt.
„Man muss es also mit den eigenen Augen sehen“ sagt Tim Holland, mit Worten ist es unbeschreiblich. Noch besser: man muss mit allen Sinnen den Schwarzwald erleben. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, man kann hier eintauchen in die Welt, in der ich zu Hause bin. Von deren Schönheit ich immer wieder fasziniert bin. Von der ich hoffe, dass Sie Ihre Faszination noch lange erhalten kann.
Mit meinen Fotografien gebe ich Euch Einblicke in mein Schwarzwald-Erleben. Mit all den Farben die es hier zu entdecken gibt. Und auch einige Blicke über den Tellerrand hinaus, in andere wunderschöne Fleckle dieser Welt. Die Farben und das Licht, die Momente, festgehalten in Bildern.
Ich möchte meine Bilder mit Euch teilen, ein paar Erlebnisse dazu ebenfalls, mal schauen, was sich ergibt. Die Seite wird nach und nach wachsen und befüllt werden. Schaut einfach mal rein, ich hoffe die Seite und die Bilder gefallen Euch.
Bilder haben mich von klein auf fasziniert. Mit einer Box-Kamera habe ich meine ersten Fotografien gemacht. Eine skurrile Erinnerung dazu: die bunte farbige Welt aus dem Farbfernseher, damals eine ganz neue Technik, wollte ich festhalten, die Enttäuschung war gross, als auf den Fotos nur die grüne Mattscheibe zu sehen war.
Um Erinnerungen an eine Reise nach Neuseeland fotografieren zu können habe ich mir eine kleine "Hosentaschen-Kamera" zugelegt, die Yashica T3. Von dieser Reise nahm ich auch Erinnerungen mit nach Hause in Form von Bildbänden des Fotografen Craig Potton. Seine Fotografien bewundere ich noch immer sehr, so wie auch die Fotografien von Art Wolfe.
Dann wurde es digital, und hier musste erstmal eine Immer-dabei-Kamera für die Hosentasche her. Die Casio Exilim begleitete mich und meine Familie und liess einige schöne Erinnerungen entstehen.
Beeindruckende Fotografien in der digitalen Welt liessen mich oft mit der Frage zurück: wie macht man das ? Und mit den unendlichen Möglichkeiten in der digitalen Welt nicht nur Quellen der Inspiration zu finden sondern auch Quellen des Wissens kam die Erkenntnis: die kleine Kamera mit ihren sehr begrenzten Möglichkeiten auf Blende und Verschlusszeit Einfluss zu nehmen kann das nicht.
Ich wollte mehr und daher musste eine andere Kamera her, es wurde die Panasonic Lumix G81. Nach den ersten Versuchen fühlte ich mich im siebten Fotografen-Himmel. Ich fotografierte bei vielen Gelegenheiten, ging raus in die Natur, nahm die Kamera mit auf Wanderungen und MTB-Touren, fotografierte Schüler-Skirennen und Landschaften. Dass ich nicht in die "Oberklasse" mit Vollformat, sondern mit MFT eingestiegen bin, war zunächst erstmal den Preisen geschuldet, war ich mir ja anfangs nicht sicher, welchen Stellenwert das Fotografieren als Hobby für mich einnehmen sollte. Im Nachhinein bin ich sehr glücklich mit meiner Wahl, habe auch noch eine Panasonic Lumix G9 angeschafft und kann meine kleine Objektivauswahl an beiden Kameras einsetzen.
Warum bevorzuge ich MFT ? Nicht nur die Preise für die Ausrüstung sind deutlich kleiner, auch Größe und Gewicht. Und so sind es nach wie vor praktisch Immer-dabei-Kameras, immer ist im Rucksack mindestens eine Kamera mit Objektiv dabei. Aber auch mit der zweiten Kamera bestückt ist der Rucksack noch tragbar und es lässt sich immer noch etwas Verpflegung und Reserve-Bekleidung mitnehmen. Und so ist es keine Frage: gehe ich mit dem MTB los oder mit der Kamera ? Sondern: ich gehe mit dem MTB los und nehme ich eine oder beide Kameras mit ?
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© Claudia Schwendemann, Powered by Adobe Portfolio
Webdesign und Bildbearbeitung: Claudia Schwendemann [colorsofschwarzwald.myportfolio.com] [colorsofschwarzwald.de] Fotografiert_mit_Panasonic Lumix G81 und Panasonic Lumix G9
Webdesign und Bildbearbeitung: Claudia Schwendemann [colorsofschwarzwald.myportfolio.com] [colorsofschwarzwald.de] Fotografiert_mit_Panasonic Lumix G81 und Panasonic Lumix G9

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